Mit drei Bananenschalen ein Handy aufladen – so könnte man die neue Bioabfallbehandlungsanlage treffend beschreiben. Der Bioabfallverband Niederrhein (BAVN) hat am 20.10.2023 mit der Annahme von Bioabfällen in seiner neuen Anlage zur Behandlung von Bioabfällen auf dem Gelände des Abfallentsorgungszentrums Asdonkshof in Kamp-Lintfort begonnen und die Anlage offiziell eingeweiht.
Ende 2021 hatte die Niederrheinische Bioanlagen Gesellschaft mbH, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen des BAVN, mit den Baumaßnahmen begonnen. Innerhalb von zwei Jahren wurde eine hochmoderne Bioabfallbehandlungsanlage mit Vergärungsstufe zur Biogasgewinnung und anschließender Komposterzeugung errichtet.
Die aktuell jährlich rund 67.500 Tonnen Bioabfall aus den Haushalten der Kreise Viersen und Wesel können in der Anlage verwertet werden. Das beim Vergärungsprozess erzeugte Biogas wird in zwei Blockheizkraftwerken verstromt. Auf diese Weise werden rund sechs Millionen Kilowattstunden Strom produziert. Nach der Vergärung werden die Gärreste der Kompostierung zugeführt, sodass neben Biogas vor Ort zugleich hochwertige Komposte produziert werden, die vorwiegend in der Landwirtschaft als biologischer Dünger eingesetzt werden. Ein weiterer Vorteil der neuen Anlage besteht in der Vermeidung flüssiger Gärreste.
Das Projekt wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative durch das Bundesumweltministerium als innovatives Modellprojekt „Integrierte Bioabfallvergärung (InBio)“ gefördert.
Dr. Jens Biemann von WR Legal berät das Förderprojekt umfassend, konzipierte und begleitete mehrere EU-Vergabeverfahren und betreut rechtlich die Realisierung des Anlagenbaus.
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